Junge Modellbauer 1/1962

Nachdem der Wagen Millionen Sowjetbürgern anläßlich von Paraden auf dem roten Platz und insbesondere auch bei den triumphalen Empfängen zu Ehren heimkehrender Kosmonauten in Presseberichten und Wochenschauen bekannt geworden war, wird sich so mancher Wunsch um den ZIL-111 gerankt haben.
Der unten abgebildete Zeitungsartikel aus dem Monatsmagazin “Junge Modelbau-Konstrukteure” 01/1962 vermittelte jugendlichen Lesern Anreize, den ZIL-111V als Modell nachzubauen. Ich habe ihn übersetzt, um ihn auch für das deutsch- und englischsprachige Publikum zugänglich zu machen.
Da die Zielgruppe des Mgazins Kinder und Jugendliche waren, enthält der Inhalt selbstverständlich viele Vereinfachungen.

Dieses Kapitel wird von Konstrukteur Alexey Alexandrovich Beskurnikov eingeleitet.

Viele von Euch interessieren sich für Verkehrstechnik und studieren echte Autos, Motorräder und Motorroller. Doch um moderne Technik zu beherrschen, reicht das nicht aus. Es ist entscheidend, nicht nur den Aufbau eines Autos zu verstehen und zu lernen, wie man es bedient, sondern auch Designer und Entwickler von Technologie zu sein.
In Schulen, Vereinen, Jugendwerkstätten und Pionierhäusern arbeiten junge Konstrukteure mit Begeisterung an der Entwicklung funktionsfähiger Automodelle und dem Bau echter Minicars mit Motorradmotoren.
Es ist sehr interessant und gleichzeitig ganz einfach, zum Beispiel in einem Technikclub einen Go-Kart-Sportwagen und im Winter einen Aeroschlitten mit echtem Motor zu bauen. Das Entwerfen und Bauen von Autos und anderen Minicars ist ein faszinierendes und spannendes Unterfangen.
In dieser Rubrik veröffentlichen wir regelmäßig Beschreibungen und Zeichnungen der interessantesten Modelle und echten Minicars, die in einem Technikclub gebaut werden können. Wir besprechen auch den Bau von Schneemobilen, Geländefahrzeugen, selbstgebauten Traktoren und anderen Fahrzeugen.

Auf Seite 21 wird aufgrund der quadratischen Anordnung der Schalter für die Fensterheber deutlich, daß dem Illustrator Fotos der Vorserie (ZIL-111) vorgelegen haben müssen. In den späteren ZIL-111A und V befanden sich die Schalter in einer Reihe nebeneinander, eingefasst in einen Chromrahmen.

Die auch in der DDR allgegenwärtige sozialistische Propaganda in Jugendzeitschriften fiel hier übrigens eher moderat aus. Für mich liest sich das, was man Gagarin in den Mund legte, mehr nach romantisierendem Patriotismus, welcher uns auch in vielen US-amerikanischen Filmen begegnet.